Dorffest 2012 – ein Kommentar

Mit einem gelungenem Dorffest ist es ein wenig wie mit einem guten Essen. Beides bedarf einer langfristigen Planung, intensiven Vorbereitung und gründlichen Aufräumung, wobei der Zeitaufwand für diese Tätigkeiten ungleich höher gegenüber dem Eigentlichen ist. Oder wie die Hausfrau sagt: „Da steht man stundenlang in der Küche und in Null-Komma-Nichts ist alles vertilgt.“
Da jedoch immer wieder Festessen zelebriert und Dorffeste veranstaltet werden, kann man den Aufwand dazu wohl nicht mit rationalen Maßstäben messen.

Was man aber machen kann ist, sich die peripheren Tätigkeiten so gut wie es geht zu versüßen. Wo die Hausfrau bei der Küchenarbeit nebenher oft Musik hört, gerne auch mal etwas lauter, haben die Dorffestorganisatoren einen Dreh gefunden, die Aufräumaktion am Sonntag nach dem Fest gar nicht wie Arbeit aussehen zu lassen.

Eingeladen hatte das Dorffestkomitee zu einem „Großreinemachen mit Frühschoppen und Imbiss“. So ein Frühschoppen nach großen Festen ist eine praktische Sache. Gibt er doch Gelegenheit, der Grundregel bei einem Kater nachzukommen, die da lautet: „Beginne den Morgen mit dem Getränk, mit dem du am Abend aufgehört hast!“ Wenn jemand nicht mehr so genau weis womit er die Party beschlossen hat, ist so ein Frühschoppen eine gute Gelegenheit jemanden zu finden, der sich erinnert.

In diesem Jahr hielt das Dorffestkomitee noch ein besonderes Bonbon bereit. Mit dem Auftritt des Konzertglockenspielers Olaf Sandkuhl wurde aus dem Großreinemachen ein musikalischer Frühschoppen. Ich habe mir sagen lassen, dass dort auch Wunschmelodien aus dem Helferkreis gespielt wurden.
Die belegten Brötchen für den versprochenen Imbiss wurden nicht bei einem Cateringservice, wie Essen auf Rädern heute heißt, eingekauft, sondern von Helferinnen aus der Gemeinde liebevoll hergerichtet. Der Dank der hungrigen Frühschopper dürfte ihnen gewiss sein.

Die Bilder von Torsten Gärtner beweisen: Niemand befand sich schweißgebadet am Ende seiner Kräfte, trotzdem war der Festplatz nach Abzug der Helfer aufgeräumt. Bei derartigen Aktionen gilt auch in Reddelich die alte Volksweisheit: „Viele Hände schaffen schnell ein Ende!“
Wie auch bei einem gelungenem Festessen kann man bei Dorffesten sagen: „Nach dem Fest ist vor dem Fest.“ Wir dürfen auf das nächste Jahr gespannt sein!
Ulf Lübs


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