Ich weiß nicht, was soll es bedeuten …

… dass ich so traurig bin.“
Unter diesem Titel schrieb Frau Kerstin Richter aus Reddelich der Redaktion Raducle am 6. Dezember 2014 einen Leserbrief:

Der Weg nach Hundehagen geht mir nicht aus dem Sinn. Ich könnte weiter reimen, bevorzuge aber KLAR-Text, genau so, wie ich klares Wasser und klare Luft liebe. Seit diesem Sommer wurde der Weg zwischen Reddelich und Hundehagen endgültig zur Müllkippe umfunktioniert. Das ist leider kein Märchen.

ALSO manch einer meint vielleicht, was macht die überhaupt für einen Lärm, unser Dorf ist doch Saubär, äh … sauber, meine ich. Und da draußen im Graben verrottet alles schnell. ALSO „wech“ mit dem Müll und schnell wieder mit dem Auto aufs eigene saubere Grundstück.

Tja, mit dem schnellen Verrotten ist das so eine Sache. Wir Menschen können mittlerweile 100 Jahre werden, die Eichen am Weg 1000! Sie haben viel Zeit und tuscheln manchmal miteinander.
Raunte doch die eine der anderen zu: » Du, ich habe gerade Medizin, – Cetirizin – bekommen. Die Menschen sind so doof. Die wissen noch nicht einmal, dass keine Kläranlage der Welt diese Wirkstoffe je wieder ausfiltert. Also landet das Zeug geradewegs wieder in ihrer Wasserleitung. Hihi!! « Rauschte die andere: » Und ich erstmal … mir wurde gerade eine Riesenportion Plastefolie und Quietschpappe an die Wurzeln gelegt. Meinst du, das ist ein germanisches Baumopfer? « » Nö «, grient die erste fröhlich. » Das ist Bisphenol. Das macht die Menschen, besonders die Männer langfristig unfruchtbar. Höhö!!! « » Geil, ALSO dann ist ja alles in Ordnung. Dann sind wir die ja bald los und können uns ohne diese Idioten breitmachen. Hallelujah, Bruder! « Beide schüttelten ihre Äste vor Freude.

Nun habe ich doch ein Märchen geschrieben. Wollte ich eigentlich gar nicht, denn es wäre zu schön, wenn das, was die Bäume über die törichten Menschen reden, die Unwahrheit wäre. Ist es aber leider nicht, wie die untenstehenden Bilder allzu deutlich beweisen. Besonders liebe Grüße an den Handwerker, der beinahe wöchentlich den Weg mit bunten Fliesen, Silikon, Klebstoffen, Plasteeimern mit festem Zement und seinen leeren Getränkeverpackungen dekoriert.

ALSO, denk mal nach – welches Wasser gibst du deinen Kindern zu trinken? Welche Luft lässt du sie atmen? Lohnt es sich wirklich, sich so seines Mülls zu entledigen?

Kerstin Richter


Beitrag veröffentlicht am

, in

von