Leserbrief von Hans-Peter Narajek aus Bad Doberan im September 2012

Herr Narajek hatte für die RADUCLE, Ausgabe 15 einen Leserbrief geschrieben und nun wird er zum Wiederholungstäter. Er hat weiter in seinen Erinnerungen gekramt und uns diese stichpunktartig mitgeteilt. Redaktionell bearbeitet wurde die Zuschrift von Berd Lahl.

Es existierte 1948 bis etwa 1951 eine Theatergruppe mit plattdeutschen Stücken, Mitwirkende waren Waltraud Vorbröcker, Elisabeth Narajek [Anm. d. Red.: Mutter unseres Lesers], Gerhard Kutzer, Hans Strey, Werner Duwe u.a.

Jedes Jahr zum Himmelfahrtstag organisierte Veilchen-Willi (Willi Schult) für eine lustige Gesellschaft eine Fahrt mit Pferd und Wagen in die nähere Umgebung.

Bäckermeister Hans Möller versorgte die umliegenden Dörfer, sein Brotwagenfahrer Paul Köster erledigte das mit einem Pferdewagen.

Der Dorfschmied war Otto Kuchel, die Schmiede war auf dem Grundstück Duwe [Anm. d. Red.: zwischen heutigem Feuerwehrgebäude und dem großen Wohnhaus].
Im Saal der Gaststätte Duwe fanden regelmäßig Tanzveranstaltungen statt. Musikanten waren Werner Duwe, Heinrich Dreyer, Theo Kröger u.a. [Anm. d. Red.: Auch die Niederdeutsche Bühne Bad Doberan und die Artistenfamilie Malmström aus Güstrow traten wiederholt auf.)

Am Haus von Hermann Griese auf dem Kurfürstendamm (Weg nach Glashagen) klapperten wir an der kaputten Dachrinne und machten damit Ärger – das war mit Abstand gesehen, nicht in Ordnung.

Am Ortsausgang Reddelich, links von der Bundesstrasse war die Koppel [die Braukwisch] im Winter überschwemmt. Relativ gefahrlos waren Schlittschuhlaufen und Eishockey angesagt [Anm. d. Red.: gemunkelt wurde, dass böse Buben den Abfluss mit Kohlköpfen verstopften, die beim Verladen auf dem Bahnhof besorgt wurden.]

Peter Narajek

Die RADUCLE Redaktion bedankt sich herzlich bei Herrn Narajek. Bei solchen Leserbriefen werden natürlich auch bei vielen Menschen Erinnerungen geweckt. Jeder hat die Situationen anders gesehen und bewertet. Wir hoffen auf weitere Zuschriften oder auf Gespräche mit Menschen, die aus dem Nähkästchen plaudern.
Vielen Dank, Hans-Peter, daß Du uns unterstützt. Du hast eben noch „einen Stuhl am Tisch in Reddelich“.
Bernd Lahl


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